Threads: Eine echte Twitter-Alternative für Brands?

Threads vs. Twitter: Auf welche Plattform sollten Brands jetzt setzen?

Vor kurzem feierte Threads seinen ersten Geburtstag: Im Juli 2023 hat Meta seine Microblogging-Plattform in den USA und 99 weiteren Ländern gelauncht, ein halbes Jahr später in der EU. Das soziale Netzwerk brach mit seinem rapiden Nutzerwachstum alle Rekorde und entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit zur beliebtesten Alternative zu Twitter/X.

Falls du dir bislang noch nicht sicher bist, ob sich Threads für deine Brand lohnt, oder ob du doch lieber auf Twitter/X bleiben solltest, haben wir für dich die größten Vor- und Nachteile von Threads zusammengetragen.

Wird Threads Twitter/X ersetzen?

Nutzerzahlen & Wachstum: Ist Threads besser als Twitter/X?

Bereits vier Tage nach dem Launch im Sommer 2023 konnte Threads 100 Millionen App-Downloads verzeichnen und gilt seitdem als die am schnellsten wachsende soziale Plattform aller Zeiten. Mark Zuckerberg gab zum ersten Geburtstag von Threads am 5. Juli 2024 aktuelle Zahlen zur Nutzerbasis der Social-Media-Plattform bekannt: Derzeit zählt Threads mehr als 175 Millionen monatlich aktive Nutzer weltweit.

Schätzungen zufolge hat Threads seinen direkten Konkurrenten Twitter/X vor allem im Bereich der täglich aktiven Nutzer bereits überholt. Während im April 2024 in den USA pro Tag 22 Millionen Nutzer auf Twitter/X aktiv waren, waren es auf Threads 28 Millionen Nutzer. Die täglich aktiven Nutzer bei Twitter/X werden von Jahr zu Jahr weniger. Meta hingegen kann mit Threads ein positives Wachstum erzielen: Seit Dezember 2023 ist die Nutzerbasis um 55 % gewachsen.

Das mag einerseits daran liegen, dass Threads in der Startphase als neue Plattform besonders viele Nutzer anzieht, andererseits ist Threads eng mit Instagram – der weltweit zweitgrößten Social-Media-Plattform – verknüpft. Neuen Nutzern wird es besonders leicht gemacht, sich ein Profil zu erstellen, Follower werden automatisch hinzugefügt und gepostete Threads können mit einem Klick auch auf Instagram geteilt werden. Umgekehrt können Nutzer direkt auf die in den Instagram Storys geteilten Threads klicken und so zwischen den Apps hin und her switchen.

Ein Mann, der in ein Megaphon spricht, mit zwei Frauen vor ihm.

Für die positiven Zahlen bei Threads könnte auch eine generell positivere Atmosphäre verantwortlich sein: Meta zufolge wird der Content bei Threads anhand derselben strengen Community Guidelines moderiert wie bei Instagram; Hass-Kommentare oder Beleidigungen werden gelöscht. Im Vergleich dazu fiel Twitter/X seit der Übernahme durch Elon Musk immer wieder durch Negativschlagzeilen auf. Beispielsweise entließ Twitter/X seit Oktober 2022 mehr als 1.000 Mitarbeiter, die für die Moderation von Inhalten zuständig waren. Seitdem gewinnen Propaganda-Accounts und Falschinformationen mehr und mehr Einfluss hinzu.

Auch die Zielgruppen der beiden Plattformen unterscheiden sich. War Twitter/X schon zuvor als eher politische Plattform bekannt, tummeln sich seit Musks Übernahme immer mehr Bot-Accounts darauf, die gezielt Desinformation verbreiten, und die Stimmung wird generell nicht als positiv empfunden. Die Zielgruppe von Threads hingegen ist laut Adam Mosseri, Geschäftsführer von Instagram, eher im Bereich Sport, Musik, Mode, Beauty und Unterhaltung angesiedelt. 

Threads vs. Twitter/X – der Feature-Vergleich

In der folgenden Tabelle haben wir die wichtigsten Features der beiden Plattformen für dich gegenübergestellt. Obwohl es einige Überschneidungen der Microblogging-Funktionen gibt, hat jede Plattform ihre eigenen Stärken und Schwächen.

ThreadsTwitter/X
Post-Länge500 Zeichen280 Zeichen
Medien• Fotos, Karusselle, GIFs
• Videos (bis zu 5 Minuten lang)
• Links
• Umfragen
• Sprachnachrichten
• Fotos, Karusselle, GIFs
• Videos (bis zu 2 Minuten)
• Links
• Umfragen
• Standorte
Interaktion mit Nutzern• Liken oder kommentieren 
• Threads reposten oder zitieren

• (noch) keine Privatnachrichten
• Liken oder kommentieren 
• Retweeten oder zitieren

• Privatnachrichten
Hashtags• Hashtags heißen “Themen”
• nur 1 Thema pro Post
• mehrere Hashtags pro Tweet möglich
• Trending Hashtags auf Homepage
Werbung(noch) werbefreiWerbung möglich
Registrierungüber Instagram-Account
eigenständiger Account
Kostenkostenloskostenlos mit Einschränkungen
z. B. keine Verifizierung möglich

Nutzer von X Premium (vormals Twitter Blue) können u. a. Posts bearbeiten und längere Videos veröffentlichen
WeiteresTeil des Fediverse

Eine Besonderheit von Threads ist, dass es Teil des Fediverse ist, einem offenen, globalen Netzwerk aus Social-Media-Servern. Threads-Nutzer können ihre Inhalte im ganzen Fediverse teilen und so auch auf anderen Plattformen zugänglich machen. Dann können User anderer Social-Media-Plattformen, wie etwa Mastodon, Threads-Beiträge sehen und damit interagieren, selbst wenn sie kein eigenes Threads-Profil besitzen.

Die Integration ins Fediverse wird in mehreren Phasen ablaufen: Seit Juni 2024 können Nutzer in mehr als 100 Ländern ihre Posts im Fediverse teilen. Nutzer in der EU müssen sich jedoch noch gedulden. Metas Aussagen zufolge werden nach und nach zusätzliche Features eingeführt.

Ein Banner mit zwei Menschen, die sich ein High-Five geben, und ein Button "Jetzt kostenlos testen" auf dunklem Hintergrund.

Threads: Chancen für Unternehmen und Brands

Obwohl die Nutzerbasis von Threads im Vergleich zu den anderen sozialen Netzwerken noch recht überschaubar ist, hat die Plattform einiges an Potenzial. Brands können Threads schon jetzt nutzen, um ihre Marketingstrategie auf Instagram und anderen Plattformen zu unterstützen.

Der Feed der Nutzer in Threads besteht zu einem Teil aus Posts von Profilen, denen sie folgen. Der andere Teil besteht aus Beiträgen, die der Algorithmus als interessant für sie einstuft – ähnlich wie bei Instagram auch. Meta legt laut eigenen Angaben besonders viel Wert darauf, dass Nutzer immer wieder neue Inhalte entdecken. Für Unternehmen bietet sich also das Potenzial, mit organischem Content auf Threads eine hohe Reichweite zu erzielen. 

Da Threads noch recht neu ist, gibt es zur Funktionsweise des Algorithmus bisher nur Vermutungen, wie zum Beispiel, dass der Algorithmus sich unter anderem nach der Aktivität richtet: Postet, teilt und kommentiert ein Nutzer viel Content, so taucht dieser häufiger im Feed seiner Follower auf. Durch aktives Nutzen der Plattform und Interaktion mit den Nutzern können auch kleinere Unternehmen und Brands eine aktive Community auf Threads aufbauen.

Zusätzlich dazu ist die Microblogging-Plattform derzeit noch frei von Werbung –  und das soll laut Meta vorerst auch so bleiben. Threads ist keine Plattform für Werbebotschaften oder Selbstdarstellung. Vielmehr soll sie Nutzern dazu dienen, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, echte Verbindungen aufzubauen und auf Augenhöhe zu kommunizieren – mit anderen Privatpersonen genauso wie mit Brands. Die meisten Nutzer sozialer Medien möchten mehr authentische, nicht werbliche Posts in ihren Feeds sehen. Behalten Unternehmen dies im Hinterkopf, können sie auf Threads mit authentischen Inhalten eine persönliche Markenbindung zu ihrer Zielgruppe aufbauen.

Eine Frau, die mit einem Skateboard an der Seite eines Arbeitsplatzes hochspringt.

Neben der vielen Chancen, die sich auf Threads für Brands bieten, gibt es im Vergleich zu anderen sozialen Netzwerken jedoch einen erheblichen Nachteil: Bis vor Kurzem waren keine Performance-Analysen des auf Threads geposteten Contents möglich. Seit Ende Juni 2023 ist es mit Social Media Tools wie Fanpage Karma möglich, die Performance deiner eigenen Threads zu analysieren. Die Möglichkeit deine Mitbewerber oder andere relevante Profile zu tracken und wie auf anderen Plattformen ausführliche Konkurrenzanalysen durchzuführen, steht bei Threads bislang nicht zur Verfügung.

Zusammenfassung

Ob sich Threads als Microblogging-Plattform auf lange Sicht als Twitter/X-Alternative durchsetzen kann, wird sich noch zeigen. Derzeit bieten sich jedoch einige Chancen für Brands, organisch auf Threads zu wachsen und mit authentischen Inhalten eine persönliche Markenbindung zu ihrer Zielgruppe aufzubauen.

Unser Tipp: Nutze Threads, um die persönliche Ebene deiner Marke in den Vordergrund zu stellen, steig in die Unterhaltungen deiner Zielgruppe ein, wenn du etwas zu der Konversation beitragen kannst, und präsentiere dich nahbar, zugänglich und authentisch. Zeige Humor, habe Spaß und habe keine Angst vor Fehlern.

Wenn du Threads in deine Social-Media-Strategie einbinden willst, kannst du das ganz einfach mit dem All-in-One Social Media Tool Fanpage Karma tun. Gemeinsam mit deinen anderen Social-Media-Kanälen kannst du deine Threads planen und veröffentlichen, deine Community verwalten, auf Kommentare antworten und deine Performance analysieren. Teste Fanpage Karma jetzt 14 Tage lang kostenlos und unverbindlich

Fanpage Karma bietet auch ein kostenloses wöchentliches Webinar an, in dem du lernst, wie du das Tool nutzen kannst, um deine Social-Media-Performance ganz allgemein zu verbessern.

A man looking through a magnifying glass at a huge hashtag next to the YouTube logo.

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